Hörbuch: Harlan Coben – In ewiger Schuld
Inhalt
Maya, Pilotin und nach einem heiklen Einsatz unehrenhaft aus dem Militär entlassen, steht fassungslos vor den Filmaufnahmen ihrer Nanny-Cam: Sie zeigen, wie ihre zwei Jahre alte Tochter seelenruhig mit Mayas Ehemann Joe spielt. Doch Joe wurde zwei Wochen zuvor brutal ermordet – und Maya hat vor kurzem tränenblind an seinem Grab gestanden. Kann Maya wirklich ihren Augen trauen? Oder gaukeln diese ihr nur falsche Bilder vor? Um Antworten auf diese Fragen zu finden, muss Maya sich einigen düsteren Geheimnissen stellen und auch tief in die Vergangenheit von Joes reicher Familie eintauchen…
Meine Meinung zum Buch
Harlan Coben schreibt eigentlich Bücher nach Schema F. Ein Liebespaar, hier und da auch mit Kindern, gerät in eine bedrohliche Situation, und er – oder sie – verschwindet mysteriös. Hier allerdings scheint es anders zu sein: Der Ehemann ist tot, eindeutig. Wirklich eindeutig? Denn plötzlich taucht er wieder auf, als digitaler Film einer versteckten Kamera. Wem kann man trauen? Wer spielt ein falsches Spiel? Worum geht es eigentlich? Der Leser bzw. Zuhörer erfährt nie mehr als die Protagonistin weiß, es gibt keine Vogelperspektive. Was auch immer gemutmaßt wird, es sind Mayas Mutmaßungen.
Normalerweise bin ich von den Romanen ganz gefesselt, etliche habe ich schon doppelt und dreifach gehört. Doch diesmal war es anders. Ich kam nur schwer in die Geschichte hinein, und die Protagonistin war mir von Beginn an äußerst unsympathisch. Auch ihr Umfeld reagiert gereizt und genervt auf sie. Der sonst so typische Coben-Witz, der besonders durch den – auch hier gewohnt launig vorlesenden – Interpreten Detlef Bierstedt zur Geltung kommt, fehlt hier irgendwie. Alles in allem ergibt das zwar am Ende alles seinen Sinn, aber auf der Coben-Skala würde ich diesem neuen Werk eher eine naja, ausreichend, Note geben. Möglicherweise hat Coben versucht, Kriegstrauma und PTSB zu thematisieren. Wenn, dann ist ihm das leider nicht so richtig gelungen. Schade, ich hoffe, die nächsten Bände drehen sich entweder wieder um Myron Bolitar oder lassen mich mehr mit der Hauptperson mitfühlen.
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