Hörbuch: Andreas Eschbach – Teufelsgold
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Inhalt
Nach dem Ende der Kreuzzüge taucht er das erste Mal auf: der Stein der Weisen, mit dem man Gold machen kann – gefährliches Gold, radioaktives Gold nämlich – Teufelsgold. Und auch in unserer Zeit prägt die Jagd nach dem schnellen Geld unser Leben. Im Fokus des Romans steht der Investmentbanker Hendrik Busske, der sein Talent als Seminar-Coach für Investment und Aktienspekulationen entdeckt, als er eine Kollegin vertreten muss. Ein Buch, dass er in einem Antiquariat mitgehen lässt, inspiriert ihn zu Worthülsen und Gedankenspielen. Das Buch selbst handelt von einem mittelalterlichen Szenario: Der Stein der Weisen erscheint, als ein Alchimist Gott verflucht, und er zieht eine Spur der Verwüstung durch Europa. Die Deutschordensritter erklären es zu ihrer geheimen neuen Aufgabe, ihn zu finden und sicher zu verwahren. Für alle Ewigkeit. Busske schafft es mit Phrasendrescherei und Zufallsgeneratoren, sich unter dem Slogan „Alchemie des Lebens“ mit Seminaren selbstständig zu machen. Doch er strebt nach mehr. Mit seinem Bruder, Cern-Forscher, macht er sich auf die Suche nach dem Stein der Weisen.
Meine Meinung
Ich war ziemlich enttäuscht darüber, „dank“ etlicher Rezensionen schon sehr viel über den Inhalt des Buchs zu erfahren. So war für mich die Spannung und das Lesevergnügen schon etwas verloren. Das möchte ich hier so gut es geht vermeiden. Der Protagonist jedenfalls ist mir im Roman äußerst unsympathisch gewesen. Er baut sein Start-Up auf windigen Sprachblasen auf, ermittelt seine Börsentipps mit Dartpfeilen und geht regelmäßig fremd. Er ist ein Getriebener, dem seine Mitmenschen und seine Familie ziemlich egal sind. Opportunismus ist für ihn ein gängiges Mittel, um zu erreichen, was er anstrebt. Die Gier nach Geld, Macht und dem Wunsch, etwas Besonderes zu sein, verbindet ihn mit dem Besitzer des Steins der Weisen.
Einzig die eingestreuten historischen Passagen (über nicht weniger unsympathische mittelalterliche Männer im selben Streben) und die Versuche, die Gold-Herstellung ein bisschen wissenschaftlich zu unterfüttern – und auch die Hoffnung, dass noch eine bombastische Wendung kommen möge, hielt mich bei der Stange. Auch hatte ich mir eine „Schnitzeljagd“ im Stile des Dan Brown oder der Schilddorfer-Trilogie erhofft. Immerhin suchte ich auch da schon den Stein der Weisen. Nach „Der Herr aller Dinge“ war ich aber schon ziemlich enttäuscht, als das Buch ohne große Wendungen mit einem sehr nüchternen Ende ziemlich plötzlich endete.
Gewünscht hätte ich mir, Andreas Eschbach hätte mehr Zeit auf die Beschreibung von Umgebungen und Äußerlichkeiten verwendet, gerade in Richtung Finale. Dafür hätte er gut und gerne einige der Hotel- und Seminar-Details weglassen können. Das Hörbuch hat anfangs viele Längen, die auch der hervorragende Leser nicht spannend gestalten kann. Und am Schluss, zackzack tauchen neue Personen auf, werden andere Gegenden besucht. Fertig. Wenn das Buch einen moralischen Zeigefinger gegen das Streben nach Perfektion, nach Bedeutung, nach Reichtum mit Hilfe von Geld heben wollte, ist das zumindest in meinen Augen nicht gelungen.
Der Sprecher
Gelesen wird das Hörbuch in seiner ungekürzten Ausgabe von Matthias Köberlin, der auch schon andere Eschbachs eingelesen hat. Er hat seinerzeit im Spielfilm zu Eschbachs „Das Jesus Video“ die Hauptrolle gespielt und ist seinem Autoren wohl treu geblieben. Er liest mit angenehmer Stimme und in passendem Tempo vor, man kann der Story gut folgen. Ich hoffe, er bekommt das nächste Mal wieder einen „runderen“ Eschbach zum Vortragen.
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