Hörbuch: Martin Calsow – Quercher und die Thomasnacht

Inhalt

Nur noch wenige Tage trennen den LKA-Beamten Max Quercher von der Erfüllung seines Traumes. Ein entspanntes Leben in Italien fernab des kalten deutschen Winters ist sein Ziel. Der letzte Auftrag vor seiner Frühpensionierung scheint auch keine große Sache zu sein. In der Nähe des Tegernsees wurde eine Wachsleiche gefunden, die Identität des Toten ist bekannt. Quercher soll nun die Enkelin des Verstorbenen – eine reiche Amerikanerin – zum Fundort begleiten und dafür sorgen, dass der Leichnam in die USA überführt wird. Doch vor Ort entwickelt sich die scheinbar einfache Angelegenheit zu einer Geschichte mit ungewissem Ausgang. Denn ausgerechnet der Mann, der die Wachsleiche gefunden hat, kommt bei einem vermeintlichen Arbeitsunfall ums Leben. Der Schreiner soll sich selbst mit seiner Säge enthauptet haben. Quercher zweifelt an dieser Version des Geschehens und beginnt zum Unmut der einflussreichen lokalen Politprominenz, die Vergangenheit der Dorfgemeinschaft zu durchleuchten. Als er Indizien für einen gigantischen Immobilienskandal findet, haben sich seine Gegner längst formiert. In der Thomasnacht geht es für Quercher nur noch ums nackte Überleben…

Meine Meinung zum Buch

Der Protagonist Quercher ist – seinem Namen entsprechend – ein ziemlicher Querkopf. In dieser Startgeschichte wird angedeutet, dass er den letzten größeren Fall wohl ziemlich verbockt hat, diese Geschichte wird aber nicht weiter erzählt. Ich musste hier ein bisschen warm werden mit der Geschichte, die doch teilweise ein bisschen arg dick aufträgt. Mit diversen Erzählsträngen, die von Mafia bis James Bond so ziemlich jedes Krimi-Klischee bedienen, ist es schwer. Der Lokalkolorit bleibt ein bisschen auf der Strecke, aber wem das egal ist, den erwartet ein ziemlich spannender Polit-Thriller. Dabei ist das Geschehen nicht so heftig-blutig-brutal, wie man es von vergleichbaren US-Thrillern kennt. Die Hauptpersonen werden hier gut angelegt – und ich greife vor: es macht erst in der Serie zunehmend Spaß, dort wurde ich dann auch mit den Personen wirklich warm. Der vorliegende Fall ist ziemlich verwinkelt angelegt, aber letztlich sehr schlüssig, alles in allem ein sehr hörenswertes Buch.

Der Vorleser

Diese Krimi-Reihe habe ich neu für mich entdeckt, nachdem mir Wolfgang Wagner als Vorleser in der Schilddorfer/Weiß-Trilogie so gut gefallen hatte. Hier spielt sich die Geschichte rund um den Tegernsee ab, und man muss anmerken: Wolfgang Wagner spricht nicht bayrisch, wer es also gewohnt ist, Lokalkrimis mit der entsprechenden Färbung zu hören, der mag hier enttäuscht sein.

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