Hörbuch: Karsten Dusse – Das Kind in mir will achtsam morden (Achtsam 2)
Inhalt
Björn Diemel ist zurück – und mordet ganzheitlicher als je zuvor.Inzwischen müsste es Björn Diemel besser gehen. Er hat den stressigen Job gekündigt und sich selbstständig gemacht. Er verbringt mehr Zeit mit seiner Tochter und streitet sich kaum noch mit seiner Frau. Ach ja, und nebenbei führt er noch ganz entspannt zwei Mafia-Clans. Warum nur kann Björn das alles nicht genießen? Warum verliert er ständig die Beherrschung? Hat er das Morden einfach satt? Nein, nein, so ist es nicht. Sein Therapeut Joschka Breitner bringt ihn endlich auf die richtige Spur: Es liegt an Björns Innerem Kind!
Meine Meinung
Faustregel: lasst den Autor nicht seine Bücher selbst lesen. Es gibt rühmliche Ausnahmen, diese ist keine. Warum der Vorleser gewechselt wurde, ich weiß es nicht. Aber Fakt ist, dass das Ganze nicht so satirisch wortwitzig vorgetragen wurde wie Band 1. Nun gut. Ich rege mich auch (fast) nicht mehr darüber auf, wenn „anscheinend“ und „scheinbar“ verwechselt werden (wäre aber spätestens für das Lektorat ein Thema). Ansonsten gilt eigentlich all das, was ich beim ersten Band schon schrieb. Brutal und flach. So richtig witzig ist das alles nicht. Band 2 setzt direkt an Band 1 an, deshalb ist es unbedingt vonnöten, die Reihenfolge einzuhalten, sonst wird ordentlich gespoilert. Band 3 wird folgen, denn das Ende ist kein Ende. Viele Ideen haben durchaus etwas, aber insgesamt geht man mit dem Thema Tod und Mord eben nicht besonders achtsam um, sondern ziemlich oberflächlich und kalt. Das macht die vielen Protagonisten allesamt unsympathisch, und das ist wohl mein Problem mit diesen Hörbüchern, es gibt einfach keinen Sympathieträger. Obendrein werden gesellschaftlich relevante Themen wie Klimawandel und Müll hier auf eine ziemlich konservative bis rechte-verleugnende Art und Weise abgebügelt, die mir nicht behagt. Während im ersten Band noch der Witz darin bestand, sich auf eine höchst achtsame Weise der Ausreden aus dem Psychocoaching zu bedienen, wird hier das Innere Kind als genialer Ratgeber missdeutet. Obendrein musste sich der Autor offenbar dringend an Eltern abarbeiten. Er sollte mal sein echtes Inneres Kind fragen, was da bei ihm los ist.
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