Hörbuch: Megan Golden – The Wrong Girl
Inhalt
Julie West ist außer sich. Sie vermutet, dass ihr Mann Matt sie betrügt. Mit einer jungen Studentin, die seiner Ex-Frau Laura wie aus dem Gesicht geschnitten ist. Laura, die unter mysteriösen Umständen ums Leben kam. Um auf andere Gedanken zu kommen, geht Julie joggen – und wird in einen merkwürdigen Unfall verwickelt. Doch Matt versichert ihr, dass es diesen Unfall nie gegeben hat. Julie sei beim Laufen ohnmächtig geworden und habe sich alles nur eingebildet. Zur gleichen Zeit wird in der Nähe eine Frauenleiche entdeckt. Alles deutet darauf hin, dass es sich um Laura Wests Leichnam handelt. Julie gerät unter Mordverdacht, doch sie kann sich an so vieles nicht mehr erinnern. Ist sie nicht das Opfer? Oder doch die Täterin?
Meine Meinung
Leider verrät der Klappentext schon enorm viel vom Inhalt. Es bringt aber nichts, das hier vorzuenthalten, denn das ist ja das, was der Verlag verbreitet. Blöd. Da sollte man echt mehr Sorgfalt drauf verwenden!
Das Buch wird aus zwei Perspektiven erzählt, in jedem Kapitel ist das „ich“ abwechselnd die verwirrte Julie und die ermittelnde Meg. Als Hörbuch sehr einfach zu differenzieren, weil die Vorleserin Eva Gosciejewicz ihre Stimme variiert. Die Autorin nutzt die Gegenwartsform, was zum Lesen – wie ich finde – nicht so angenehm ist, hier aber nicht weiter stört.
Julie ist mal sehr berechnend, mal sehr verletzt, und ich finde, es kommt gut herüber, wie verwirrt sie ist und wie wenig klar sie sieht. Meg dagegen ist ganz Cop, sehr sachlich, zeigt wenig Gefühlsregungen. Dass die Alleinerziehende Probleme mit ihren pubertierenden Söhnen und ihren Job unter einen Hut bringen muss, macht sie mir sympathisch.
Ein alter Fall, der Tod Lauras, muss neu aufgerollt werden, als sich herausstellt, dass der bereits zu den Akten gelegte Mord so nicht hat stattfinden können – es taucht eine neue Leiche auf, die definitiv Laura ist, und so kann in deren Grab nur jemand anders liegen. Matt, ein Psychologie-Professor, hat schnell wieder geheiratet, auch um der kleinen Tochter eine neue Mutter zu geben – die zwölf Jahre jüngere Julie, einst Studentin bei ihm. Julie ist sicher, dass er sie betrügt. kann sich an vieles, was dann geschah, nur bruchstückhaft erinnern. Woher kennt sie Alexander, der sie beinahe überfahren hätte, und warum behauptet Matt, eben diesen Unfall hätte es gar nicht gegeben? Sie gilt als asthmatisch und labil, bekommt Medikamente und dämmert an manchen Tagen nur dahin, an anderen spioniert sie ihrem Mann hinterher. Meg ermittelt so manche Ungereimtheit im alten Fall, doch sie kann immer schwerer differenzieren: was ist tatsächlich passiert und was will man ihr suggerieren? Spielt Julie, die sich an kaum etwas erinnern zu scheint, ihr etwas vor?
Im Gegensatz zu etlichen Rezensent*Innen fand ich den Thriller sehr klug konstruiert. Hier und da ein Ermittlungszufall ist sicher auch realistisch, und die Lösung der Situation und auch das oftmals bemängelte „unbefriedigende Ende“ finde ich dem Roman absolut angemessen. Wenn wirklich Psychologie und Suggestion so funktionieren können wie hier dargelegt, dann ist es eben manchmal so, dass Enden lose bleiben. Mir war der „Erinnerungsverfälschung“ bisher unbekannt, es lohnt sich schon, sich hier etwas Hintergrundwissen zu ergoogeln. Von mir gibt’s eine Hörempfehlung!
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